Die Zukunft auf dem Rücken

Zwei Mitarbeiter heben mit Unterstützung durch das Exoskelett

Seit diesem Sommer setzen die Mitarbeiter:innen im FIEGE Mega Center Ibbenbüren Exoskelette ein. Die Technologie gibt kraftvolle Unterstützung bei schweren Hebevorgängen in der Kommissionierung.

Science-Fiction-Fans kennen Exoskelette aus Filmen wie Iron Man oder Matrix. Auf der Leinwand verleihen sie Superheldinnen und Bösewichten übernatürliche Kräfte. Um „Roboteranzüge“ in Aktion zu sehen, braucht es jedoch gar nicht die ganz große Bühne, es reicht schon ein einfacher Blick ins FIEGE Mega Center in Ibbenbüren. Seit diesem Sommer sind dort Mitarbeiter:innen mit dem KI-basierten Exoskelett Cray X von German Bionic unterwegs.

Getragen wird der Power-Suit wie ein Rucksack. „Zu Beginn war das ganz schön gewöhnungsbedürftig“, erinnert sich Ralf Trendel, Gruppenleiter am FIEGE Standort in Ibbenbüren – und das obwohl oder gerade weil die körperliche Arbeit weniger anstrengend sei. „Bei Hebevorgängen übernimmt das Exoskelett bis zu 50 Prozent der getragenen Last und bietet zudem eine aktive Laufunterstützung“, schildert Trendel. Die maschinelle Hilfe sei bei den Kolleginnen und Kollegen herzlich willkommen, denn pro Jahr verlassen bis zu 55 Millionen Teile das hochproduktive Logistikzentrum: „Man spürt eine deutliche Erleichterung bei der Arbeit, ich bin abends schlichtweg nicht mehr so erschöpft.“

Smartes Hilfsmittel

Das Cray X versorgt die Träger:innen mit zusätzlicher, externer Energie. „Wir können das Exoskelett individuell auf unsere eigenen Anforderungen einstellen“, erzählt Trendel. Dank seines Ergonomie-Frühwarnsystems Smart Safety Companion beugt es Ermüdungserscheinungen, Fehlhaltungen und falschen Hebetechniken der Mitarbeiter:innen vor und verhindert so überlastungsbedingte Fehler und Verletzungen.

Ergonomisches Heben mit dem Exoskelett

"Ich bin abends schlichtweg nicht mehr so erschöpft“, sagt Gruppenleiter Ralf Trendel über die Arbeit mit dem Exoskelett.

Wie viele Spinnenarten, die von Natur aus über ein Außenskelett verfügen, profitieren die FIEGE Mitarbeiter:innen dabei von einem Netz, das in diesem Fall aus Funkwellen besteht, über die es sich mit der cloudbasierten Systemplattform German Bionic IO verbindet. Detlev Hornhues, Leiter der Niederlassung in Ibbenbüren, sagt: „Da die Technologie über Künstliche Intelligenz verfügt, lernt sie jeden Tag dazu und macht Optimierungspotenziale sofort sichtbar.“ So lassen sich ursprünglich manuelle Arbeitsprozesse leicht in den digitalen Workflow integrieren.

Mitarbeiter:innen schulen Mitarbeiter:innen

Für die Testphase im Juni wurden ausgewählte Mitarbeiter:innen für die Verwendung des Cray X geschult. Ihr Feedback war entscheidend, um zu bewerten, wie die Technologie in der FIEGE Welt funktioniert. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Pilotphase geben die Erstnutzer:innen ihr Wissen nun an ihre Kolleg:innen weiter und bringen ihnen das System näher. „Der entscheidende Vorteil ist, dass wir so direkt praktische Erfahrungen in den Schulungsprozess integrieren können“, erklärt Hornhues, „denn unser langfristiges Ziel ist, dass jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter im Warenein- und -ausgang mit dem Exoskelett arbeiten kann.“